Monday, February 24, 2014

Buchungsprobleme

Mein letzter Eintrag befasst sich mit unseren schlechten Erfahrungen beim Buchen der Tickets uneserer Transsib-Reise.

Wir buchten über die TRANSSIB REISEN GmbH (transsibirischeeisenbahn.me), eine russische Firma. Es folgt eine kurze Zusammenfassung der Punkte, die wir nicht nur für unhöflich, sondern teilweise auch für rechtlich bedenklich halten.

Bei der Anzahlung der Tickets hielten wir uns bzgl. Fristen an die AGB, wie sie damals auf der Website einsehbar waren. Trotzdem wurde uns vorgeworfen zu spät gezahlt zu haben, und wir mussten zusätzlich 137 Euro bezahlen.
Zitat:  "Individualabreden haben stets Vorrang vor AGB."
Das wirklich Bedenkliche daran war allerdings, dass die AGB am selben Tag noch geändert wurden, und zwar an genau den signifikanten Stellen, die die Fristen definieren. Eine Kopie der Original-AGB haben wir angefertigt. Das Änderungsdatum der AGB wurde nicht angepasst. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Textes, wird es immer noch mit dem 30.01.2010 angegeben, was fasch ist.

Die richtigen Probleme kamen aber erst. Bei der Buchung passierten dem Büro (bzw. der russischen Bahn) mehrere Fehler, die allesamt nicht korrigiert wurden, sondern von uns akzeptiert werden mussten. Rechtlich war die Situation nachdem das Geld überwiesen war natürlich schwierig.

Angeblich war das Land "Österreich" im Onlineformular nicht anwählbar. Uns wurde dann geraten einfach als Pseudo-Deutsche zu reisen, was selbstverständlich inakzeptabel und unprofessionell ist, da wir keine deutschen Pässe besitzen, und die russische Bahn beim Einstieg Passkontrollen vornimmt.

Bei einem Ticket war das Geburtsdatum auf den personengebundenen Tickets falsch, was auch auf die dumme Dame am Schalter geschoben wurde. Wir haben vom Büro aber ein Schreiben per E-Mail bekommen, das den Zugbegleitern den Sachverhalt erklären soll. Wie wir später feststellten, erhielten wir das Schreiben am Tag der Abfahrt in Novosibirsk, wo wir kein Internet hatten. Diese schon lange zugesagte Hilfsmail war für uns also nutzlos, Probleme gab es beim Einstieg aber nicht. Meist wird nicht so genau kontrolliert.

Zuguterletzt funktionierte die Buchung des letzten Tickets nicht, da die russische Bahn das ganze System umgestellt hatte ("das gab es noch nie"). Diese Tickets erhielten wir dann auf Umwegen erst sehr spät. Ganz nebenbei bekamen wir drei Plätze in drei verschiedenen Abteilen, und auch noch jeweils die oberen Betten, was bei einer 3-tägigen Reise nicht besonders angenehm ist. Der Lösungsvorschlag des Büros war, einfach die Plätze zu tauschen und den Leuten dafür 200 Rubel zu geben. Das ist natürlich fernab jeder Realität, da diese Plätze unterwegs von vielen verschiedenen Personen belegt werden und das Tauschen sowieso nicht erlaubt ist.

Wir wurden sehr oft beleidigt, obwohl wir versuchten die Diskussion sachlich zu halten. Hier ein paar Originalzitate aus der E-Mail-Korespondenz:
- "Sie haben hier inzwischen Verwaltungskosten iHv EUR 800.- verursacht durch Ihre Endlosmeckerei wegen nichts und wieder nichts."
- "Wuerdest du das naechste Mal bitte einen Pauschalurlaub in Mallorca machen und nicht nach Sibirien fahren?"
- "es reicht mir jetzt dann"
- "Bleiben Sie doch zu Hause mit Ihren Depressionen!"
- "Buchen Sie nie wieder bei uns."
- "mir nicht klar ist welche PSYCHOPATH Ihr Mitreisende _____ ist"

Ich behaupte nicht, dass der Service grundsätzlich schlecht funktioniert. Probleme jeglicher Art wurden in unserem Fall aber sehr unprofessionel und auf unsere Kosten gelöst. Wer sich eine problemlose Abwicklung, und vor allem das bestellte Produkt, wünscht, sollte es sich gut überlegen mit dieser Firma Geschäfte zu machen.

Da ich natürlich jegliche Subjektivität, die sich aus meiner Sicht als "Opfer" ergibt, vermeiden möchte, füge ich den Link des PDFs mit unserer vollständigen Konversation (Link) bei. So kann sich jeder selbst ein Bild machen. Die Stellen die mir wichtig erscheinen, wurden fett markiert.

Übrigens wurde uns, sollten wir irgendetwas negatives schreiben, mit einer Klage wegen Geschäftsschädigung über 50.000 EUR gedroht.